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Karl-Heinz Ströhle und Martin Strauss: HENRY WIEN

Factsheet

Format: Kunst am Bau

Ort: 1170 Wien, Lascygasse 25, Wohnhausanlage

Architektur: Georg Lisner

Entstehung: 2005

Künstler:innen: Karl-Heinz Ströhle (1957 Bregenz – 2016, Silvretta), Martin Strauss (1957 Wasserburg am Inn, DE – 2010, Wien)

Info/Umfang: Ströhle und Strauss schufen eine „vegetativ lebendige“ Innenhofgestaltung, welche die Gemeinschaftsfläche im Laufe der Jahre in eine grüne Begegnungszone für Bewohner:innen und Besucher:innen verwandelt hat.

Dimension Bau: Anlage mit 118 Wohnungen (86 geförderte und 32 frei finanzierte Miet- oder Eigentumswohnungen von 53 bis 125 m2). 

Karl-Heinz Ströhle und Martin Strauss: HENRY WIEN

In der Lascygasse dehnte sich das Fabrikareal der Löwit & Comp. aus, wo Isidor Löwit ab 1910 mit 250 Mitarbeiter:innen Patent- und Luxus-Kartonagen erzeugte. Als jüdisches Unternehmen in der NS-Zeit arisiert (Erben nach dem Krieg entschädigt), wurde der Betrieb als Hilko Papier- und Pappewarenfabrik bis in die 1970er Jahre weitergeführt. 2005 errichtete die BUWOG eine Wohnanlage am Gelände (Architektur Georg Lisner). Karl-Heinz Ströhle und Martin Strauss – bekannt für markante wie sozialkritische Statements in unterschiedlichen Disziplinen und eine Vielzahl an Architekturprojekten – gewannen den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Innenhof-Gestaltung. Den sozialen Aspekt stellten die Künstler auch hier in den Mittelpunkt, weil ihnen „schön allein“ zu wenig war. Als labyrinthisches Wohlfühlobjekt mit halbkreisförmigen Hecken, autonomer Wegführung und kleinen Spiel-Oasen lädt der großzügige Hof Bewohner:innen jeden Alters ein, das vegetativ lebendige Werk zu betreten und zu nutzen; inspiriert zur Kommunikation, Interaktion oder zum entspannten Nichtstun. Die wachsende Intervention ist als künstlerische Pionierarbeit zu verstehen, die ein real wie metaphorisch besseres Mikroklima schafft – viele Jahre bevor das Thema „Klimaschutz“ flächendeckend von der Kunst beackert wird.